Gerdas Adventskalender

Dienstag, 8. Juli 2014

Antonia sucht den Weihnachtsmann


Antonia sucht den Weihnachtsmann

Der Sommer neigte sich dem Ende zu, der Herbst zog ins Land ein.
Solange die Sonne vom Himmel lachte, hatte Antonia ihren größten
Wunsch und Traum etwas vergessen. Jetzt wo es kühler wurde,
musste sie immer wieder daran denken.
Nun saß sie einsam auf ihrer kleinen Bank vor dem Haus und
grübelte über ihren Traum nach. „Was hast du?
Du siehst so traurig aus“ frug ihr kleines Häschen und schaute
seine große Freundin fragend an. „Du kannst mir sicher auch nicht helfen“
antwortete Antonia „ich möchte einmal den Weihnachtsmann bei
seiner Arbeit beobachten und ihm helfen. Keiner kennt jedoch den
Weg und Keiner kann mir helfen.“
„Vielleicht kann ich dir doch helfen“ tröstete das kleine Häschen.
„Ich kann ja mal meine Freunde draußen im Walde fragen.“
„Würdest du das für mich tun?!“ staunte Antonia.
„Aber gerne, du bist doch meine Freundin!
Nun lass den Kopf nicht mehr hängen, freu dich wie
schön die Blätter tanze. Hole deinen Drachen, er steigt
bestimmt bei dem Wind und heute Nacht hoppel ich in den
Wald und frage mal die anderen Tiere.“
Antonia freute sich über die Aussicht und holte auch tatsächlich
ihren Drachen, stieg damit auf den Berg und sah seinem gleiten zu.
“ Schnell verging der Tag, Antonia träumte davon wie ihr kleiner
Freund durch den Wald zu den Tieren ging. Zuerst schaute sich
Hopps im Walde um und versuchte Witterung aufzunehmen.
„Wo finde ich die Anderen überlegte er.“
Weiter ging es in leisen Sprüngen. Er hielt wieder inne,
und schnüffelte nach allen Seiten. „Da? War da nicht etwas?“
noch etwas weiter, dem Geruch nach, wagte er sich in den Wald.
Dann sah er fast vor sich, einen Hirsch stehen.
Hopps trommelte seine Nachricht auf den Waldboden.
Sie hieß „Großer Hirsch, kannst du helfen?
Ich suche den Weihnachtsmann, weißt du wo er wohnt?“
. Da der Hirsch die Sprache der Hasen versteht, antwortete er
mit einem Röhren. „ich kenne ihn nicht, aber mein Bruder der
Elch könnte ihn kennen. Ich werde ihn fragen, wenn es dir
so wichtig ist. „Es ist mir sehr wichtig, da meine beste Freundin
Antonia sonst traurig ist und ich habe ihr Hilfe versprochen.“
„Komm in zwei Tagen wieder“ antwortete der Hirsch „dann werde
ich dir Antwort geben können.“ Der Hirsch machte sich sogleich
auf den Weg. An hohen Tannen vorbei, durch dichtes Gestrüpp
setzte er in großen Sprüngen zu seinem Bekannten dem Elch.
Dieser war nicht gerade begeistert von der Bitte die Adresse
des Weihnachtsmannes preiszugeben. „Du weist, dass keine
Kinder zum Weihnachtsmann dürfen, sie sehen ihn, wenn er zu
ihnen kommt, aber nicht vorher. Und helfen, ha, ha, ha, dafür
hat er seine Zwerge.“ Brummte er lachend. „Hopps, hat gesagt,
dass Antonia ein besonders liebes Mädchen ist“ bat der
Hirsch weiter. „Gut, ich werde es testen. Bringe sie, wenn der
Mond sich wendet zu mir dann werde ich entscheiden, ob sie
zum Weihnachtsmann darf oder nicht.“ „Danke“ ich werde pünktlich
sein verabschiedete sich der Hirsch.
Als zwei Tage später Hopps zu ihm kam, konnte der Hirsch
ihm diese gute Nachricht mitteilen. Wie freute sich erst Antonia,
als ihr Hopps erzählte was er erreicht hatte. Sie war so aufgeregt,
dass sie die nächsten Abende kaum einschlafen konnte.
Und dann war es endlich soweit, Hopps führt sie bis zum Waldrand,
wo der Hirsch schon auf die beiden wartete und Antonia durfte auf
seinen Rücken steigen. Schnell wie der Wind ging es durch den
Wald bis sie beim Elch waren. „Na, da bist du ja, Antonia“
empfing sie der Elch „du möchtest also unbedingt zum Weihnachtsmann
in seine Werkstatt?! Was wünschst du dir eigentlich zum Fest?“
„Das ist mein größter und einzigster Wunsch“ antwortete Antonia.
„Wenn du aber nun einen Wunsch frei hättest“ beharrte der
Elch weiter. „Dann würde ich mir für meinen kleinen Bruder
eine Eisenbahn wünschen. Wie würde er sich freuen und ich hab ihn
sehr lieb!“ „Damit hast du die Prüfung bestanden“ freute sich
der Elch. „Welche Prüfung?“ wurde Antonia jetzt neugierig.
„Wenn jemand zum Weihnachtsmann möchte, sollte auch selbstlos
an Andere denken. Du hast an Deinen Bruder gedacht und nicht
nur an dich. Der Weihnachtsmann arbeitet das ganze Jahr für
Andere, um Erwachsenen und Kindern Freude zu bereiten.
Wer ihm hilft, sollte auch ein Herz für Andere haben.
So nun wollen wir uns auf den Weg zum Weihnachtsmann
machen. Jetzt durfte Antonia auf dem Rücken des Elches
Platz nehmen und der Ritt ging weiter. Tiefer ging es in den
Wald hinein, immer dichter standen die dickbeschneiten Bäume.
Nur weil sich Antonia fest an den Hals des Elchs anschmiegte,
wurde sie nicht von den ihr entgegenwehenden Ästen vom
Rücken ihres Reittieres heruntergeholt.
Nun waren sie bei der Werkstatt des Weihnachtsmannes
angekommen. Zuerst wurden sie von einem Zwerg begrüßt,
der schon auf Antonia gewartet hatte. Er führte sie nun ins
Reich der Weihnacht. „Hierher dürfen nur ganz wenige
Menschen, dir Antonia ist es erlaubt. Jedoch darfst du nie darüber
zu deinen Freundinnen sprechen, es bleibt unser Geheimnis.
Versprichst du mir das?“  „Ja, das verspreche ich, geglaubt hätte
es mir sowieso niemand, weil kein Kind das ich kenne je hier war.
“ „Da hast du recht, aber jetzt komm rein.“
Beide betraten jetzt einen großen Saal in dem es von weihnachtlicher
Musik summte und die Düfte von Zimt und Pfefferkuchen
lagen in der Luft. Antonia sah sich vorsichtig und staunend
nach allen Seiten um. „Oh, wie wunderschön ist es hier!“ rief
Antonia immer wieder. Dann sah sie den Weihnachtsmann,
wie er auf einem viele meterlangen Wunschzettel Wunsch für
Wunsch abhakte. Viele Päckchen lagen auf verschieden
Bergen aufgeschichtet. Die Zwerge waren fleißig bei der
Arbeit. Puppen wurden neu angezogen, Teddys mit
Holzwolle ausgestopft, in der Wichtelküche waren
Zwergenbäcker dabei  die Plätzchen und Pfefferkuchen zu verzieren.
Antonia konnte sich nicht satt sehen an all den schönen Dingen.
Kleine Englein halfen den Zwergen. Einige übten kräftig
Weihnachtslieder ein, damit ihr Chor am Heiligen Abend
besonders gut klingen würde. Ein Anderes versorgte den Esel
von Knecht Ruprecht. Antonia wusste gar nicht wo sie zuerst
hinschauen sollte. „Na wie gefällt es dir bei uns?“ fragte sie
jetzt der Weihnachtsmann. „Danke, danke, das ich all die
schönen Dinge einmal sehen durfte.“ Strahlte Antonia übers
ganze Gesicht. „Nun wird es aber Zeit nach Hause zu gehen“
erinnerte der kleine Zwerg, der Antonia die ganze Zeit begleitet hatte.
„Schade, wie schnell doch die Zeit vergeht“. Antonias Mund
entschlüpfte ein gähnen. „Na komm, die heutige Nacht soll noch
einen besonderen Abschluss haben“ meinte der Weihnachtsmann.
„Ich habe die Renntiere schon einspannen lassen. Komm steig ein.
“ Antonia konnte gar nicht so schnell staunen wie der
Renntierschlitten durch die Luft sauste und vor ihrem
Haus landete. „Gute Nacht und danke!“ Konnte Antonia
gerade noch rufen, als Alles vorbei war und sie zu Hause in
ihrem Bett lag. Als sie die Augen aufschlug, lag neben
ihr auf dem Kopfkissen ein Pfefferkuchenherz. Antonia überlegte,
hatte sie das Alles nur geträumt in der letzten Nacht, oder war sie
beim Weihnachtsmann gewesen. Auf alle Fälle war es wunderschön. 

Diese schöne Geschichte schrieb Christina Telker



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